Extremsportler Jens Fritzsch In 60 Stunden durch die Wildnis - Jens Fritzsch und der Yukon Arctic Ultra in Alaska

Presseberichte von und mit Jens Fritzsch

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Februar 2011 – Freie Presse schreibt ...

60-Stunden-Tour durch die Wildnis Jens Fritzsch startet bei Yukon Arctic Ultra 2011 – Temperaturen bis minus 50 Grad

Stollberg/Whitehorse – Für Extremsportler Jens Fritzsch hat gestern ein weiteres Abenteuer begonnen. Gemeinsam mit Freundin Susanne Göbel, die zum Betreuerteam gehört, hat sich der Stollberger zum Yukon im äußersten Nordwesten von Kanada aufgemacht, um an einer extremen Herausforderung teilzunehmen: dem Yukon Arctic Ultra 2011, der als der weltweit härtester Ultra-Marathon gilt. Fritzsch wird die Distanz bei bitterkalten Temperaturen bewältigen. Doch gestern ging es erstmal guter Dinge von Berlin aus nach London und weiter nach Vancouver. Bis zum Start am 6. Februar bleibt also noch etwas Zeit sich zu akklimatisieren. Die wird der Erzgebirger trotz der hier schon kühlen Temperaturen auch brauchen, denn der Arctic Ultra Marathon stellt Anforderungen, die sich mit herkömmlichen Marathon-Läufen sicherlich nicht vergleichen lassen. Wahlweise steht es den Sportlern frei, sich auf ein Mountainbike, Ski oder einfach nur die eigenen zwei Beine zu verlassen. Jens Fritzsch hat letztere Variante gewählt. Und das bei Temperaturen, die sich im Schnitt bei minus 20, aber sogar auch schon bei minus 50 Grad Celsius bewegten. „Innerhalb eines Zeitlimits, das für uns 72 Stunden beträgt, muss ich das Ziel in Braeburn erreicht haben. Ich habe vor, die Tour in 60 Stunden zu bewältigen“, gibt sich Fritzsch selbstbewusst. Alles, was die Athleten zum Überleben in dieser einsamen Gegend brauchen, müssen sie selbst auf einer Art Schlitten, der Pulka genannt wird, hinter sich herziehen. (mh)

August 2011 – Freie Presse schreibt ...

Vom kanadischen Eis auf das Dach des heißen Kontinents Extremsportler Jens Fritzsch hat in diesem Jahr schon einige Herausforderungen bewältigt. Derzeit bereitet er sich auf die „Roof of Africa“ vor:

Von Matthias Heinke Stollberg – Es ist schon einige Monate her, dass Jens Fritzsch seinen Schlitten beim Yukon Arctic Ultramarathon durch die eisige Wildnis gezogen hat. Doch es ist in diesem Jahr nicht die einzige Bewährungsprobe für den Stollberger. „Im November geht es nach Afrika“, blickt er voraus. Dort wird Fritzsch, der am Freitag 43 Jahre alt wird, bei der „Roof of Africa“, starten. „Roof“, zu deutsch Dach, ist dabei durchaus wörtlich zu nehmen. Im südafrikanischen Lesotho finden sich im November 200 erfahrene Enduropiloten ein, um verschiedene extreme Gebirgsgeröllstrecken unter die Räder zu nehmen. Am gefürchteten Baboons-Pass, den nur wenige der Teilnehmer bezwingen werden, wird meist dieses Rennen entschieden. Der Erzgebirger will sich mit den südafrikanischen Bergen messen und macht derzeit Mensch und Maschine startklar für ein Motorsportspektakel der Superlative. Einen Extrem-Wettkampf hat Jens Fritzsch bereits Anfang des Jahres gemeistert. Der Yukon Arctic Ultra in Whitehorse, im nördlichsten Bundesstaat Kanadas, ist Austragungsort dieser extremen Laufveranstaltung. Über eine Distanz von 160 Kilometern bei Temperaturen von bis minus 40 Grad Celsius folgte er mit 50 weiteren Konkurrenten dem Wildnistrail der einstigen Goldsucher. Doch das Teilnehmerfeld hatte sich schon kurz nach dem Start auseinandergezogen, sodass die Läufer die meiste Zeit allein unterwegs waren. Trotz des Non-Stop-Rennmodus mussten die Läufer zum Trinken kurz anhalten, um Schnee zu schmelzen. „Die beste Taktik ist sowieso immer in Bewegung zu bleiben, um nicht auszukühlen“, sagt Fitzsch. In der Nacht mit Taschenlampe und Schlitten durch den Schnee zu stampfen, hatte seinen eigenen Reiz. Bloß nicht in ein zugeschneites Bärenwinterquartier treten oder einem Rudel hungriger Wölfe begegnen, war eine der Sorgen der Teilnehmer. Doch die Tiere waren schon vorgewarnt weil einen Tag vorher auf diesem Trail das berühmte Hundeschlittenrennen, der Yukon Quest, durchgezogen war. Doch jetzt waren die Läufer die Zugtiere. Den Zielort Braeburn, der nur aus einer Truckerkneipe am Alaska-Highway bestand, erreichte Jens Fritzsch nach 53 Stunden und 8 Minuten. „Obwohl die Einsamkeit ihren Reiz hat, ist es nicht ungefährlich. Und auch ich war dann doch ganz froh, wieder unter Menschen zu sein“, schildert der Abenteurer. Ein etwas kleinerer, aber ebenfalls anspruchsvoller Laufwettbewerb fand erst kürzlich statt. Beim Widdersteinlauf im österreichischen Kleinwalsertal war die Laufstrecke zwar nur 15 Kilometer lang, aber mit 888 Metern Höhenunterschied ein „Bergsprint“ für Langstreckenläufer. Allein auf einer Länge von drei Kilometern mussten 700 Höhenmeter über Stock und Stein überwunden werden. „Am meisten habe ich mich darüber gefreut, dass ich nach langer Zeit auch wieder einmal mit meiner lauferfahrenen Schwester Katrin gemeinsam am Start stand.“ Doch ihr passierte das fast Unvermeidliche. Bei einem Sturz auf dem sehr anspruchsvollen Bergabschnitt verletzte sie sich am Schienbein. „Zum Glück konnte sie aber weiterlaufen. Auch ich hatte einige brenzlige Situationen zu meistern, bei denen ich einen Sturz vor Augen hatte, jedoch mit viel Glück vermeiden konnte“, so Fritzsch. Mit der Zielzeit von einer Stunde und 59 Minuten war der Stollberger jedenfalls zufrieden. Vollkommen relaxt ging es dagegen bei einem Wanderkurztrip im tschechischen Spinleruv Mlyn, zu deutsch Spindlermühle, zu. Zu Fuß die Quelle der Elbe erwandern, stand auf der Tagesordnung. Über Höhenpfade ging es durch die schöne Natur des Riesengebirges, dorthin, wo die Elbe ihren Ursprung hat. „Auf den gut ausgebauten Wanderwegen sind wir Rübezahl jedoch nicht begegnet“, schmunzelt Fitzsch abschließend.

Dezember 2011 - Freie Presse schreibt ...

Ein Abenteurer über das gesamte Jahr - Jens Fritzsch aus Stollberg mag die Extreme. Deshalb stellte er sich in diesem Jahr gleich zwei Herausforderungen, die jede für sich schon Grenzwertiges abverlangt.

Von Matthias Heinke Stollberg – Er ist ein Abenteurer, wie er im Buche steht: Jens Fritzsch aus Stollberg. Während selbst hartgesottene Sportler mit nur einer der beiden extremen Herausforderungen während eines Jahres vollauf beschäftigt wären, ging der 43-Jährige in diesem Jahr gleich beide an: den Yukon Arctic Ultra in Whitehorse im nördlichsten Bundesstaat Kanadas und die Roof of Africa, die „Mutter“ aller Hard-Enduro-Rennen in Südafrika. Roof of Africa: Die Mutter aller Hard-Enduro-Rennen. Gegen Ende eines jeden Jahres wird in Lesotho ein Enduro-Rennen der Superlative ausgetragen. „Roof“, zu deutsch Dach, ist dabei wörtlich zu nehmen, denn das Königreich Lesotho, dass komplett von Südafrika umschlossen ist, hat eine durchschnittliche Höhe von 1000 Meter. „Doch zunächst muss man erst mal dorthin kommen. Um mit dem in Johannesburg angemieteten Auto nach Lesotho einzureisen, bedurfte es einer speziellen Genehmigung“, erläutert der Erzgebirger, der bereits viele Extrem-Touren auf dem Motorrad bestritten hat. In Maseru, der Hauptstadt, wurde ihm sehr schnell klar, dass es sich um ein sehr armes Land handelt. Trotzdem, die einheimische Bevölkerung freut sich alljährlich auf dieses Spektakel, welches bei Temperaturen von 30 grad Celsius stattfindet. „Meine Wettbewerbsmaschine, eine Husaberg 300, hatte ich von Alfie Cox gemietet. Wir hatten uns vor vielen Jahren bei der Rallye Paris – Dakar kennengelernt“, erläutert Jens Fritzsch. Der Südafrikaner ist aber auch im Erzgebirge kein unbeschriebenes Blatt, schließlich startete auch er schon bei „Rund um Zschopau“. Das war im Jahr 2000. Das Motorrad wurde von Cox speziell für dieses extrem harte Rennen vorbereitet. Die Strecke ist größtenteils felsig und mit allen Widrigkeiten, die dem Fahrer das Leben schwer machen können, gespickt. Deshalb sind nicht nur Protektoren an Mensch und Maschine notwendiges Rüstzeug, sondern auch Gurtschlaufen, an denen die Fans am Rande der Strecke das Motorrad mit über schwierige Felsabsätze ziehen können. „Allerdings sollte man immer eine Hand voll Kleingeld in der Jackentasche haben, um diese zu motivieren, anzupacken. Mir selbst ist es passiert, als ich einen etwa zehn Meter tiefen Hang hinuntergepurzelt bin. Mithilfe eine Maloti-Scheins, der lesothischen Währung, waren gleich fünf Einheimische zu begeistern, das Bike wieder zurück auf die Strecke zu setzen“, sagt der Extremsportler. Mensch und Maschine blieben dabei unversehrt. Dabei machten sich alle Protektoren bezahlt. Tatsächlich sind ernsthafte Verletzungen eher die Ausnahme bei dieser schweißtreibenden Art von Motorsport, denn selbst der Sieger hatte teilweise eine Durchschnittsgeschwindigkeit von lediglich 8,5 Kilometer pro Stunde. Das Rennen ging über drei Tage. „Den ersten Tag überlebte ich trotz plötzlich einsetzendem Hagelschauer in den Bergen, der die Felsen erst glatt und später die Bergpassage in einen Sturzbach verwandelte, gut“, so der Stollberger. Seine Freundin Susi war mit einem Auto vom Alfie-Cox-Team mit unterwegs an der Strecke, um sich selbst ein Bild von Mensch, Maschine und Strecke zu machen. Das Notfalltelefon hatte sie ständig in Alarmbereitschaft. Dann aber kam doch das Aus: „Am zweiten Tag habe ich mir eine Verletzung am Bein zugezogen, was dann am Abend vom Rennarzt im Hotelzimmer genäht wurde. Mit zusätzlichen Prellungen an Schulter und Handgelenk habe ich das Rennen abgebrochen“, meinte Jens Fritzsch ein klein wenig enttäuscht. Trost: In den vergangenen Jahren kamen vom auf 200 Teilnehmer limitierten Starterfeld im Schnitt nur zehn Prozent ans Ziel. Dies sind zumeist Fahrer, die solche Strecken vor der Haustür haben und täglich trainieren können. „Aber darauf kam es mir nicht an. Ich wollte selbst herausfinden, warum dieses Enduro-Rennen zu den härtesten zählt. Nun weiß ich es“, fasst Jens Fritzsch seine Eindrücke zusammen. Komplettes Kontrastprogramm in kanadischen Wäldern - Das komplette Kontrastprogramm hatte der Stollberger bereits Anfang des Jahres gemeistert. Der Yukon Arctic Ultra in Whitehorse, im nördlichsten Bundesstaat Kanadas, ist der Austragungsort dieser extremen Laufveranstaltung. Über eine Distanz von 160 Kilometern bei Temperaturen bis minus 40 Grad Celsius folgte Fritzsch mit 50 weiteren Konkurrenten dem Wildnistrail der einstigen Goldsucher. „In der Nacht mit Taschenlampe und Schlitten durch den Schnee zu stampfen, hatte seinen ganz eigenen Reiz. Bloß nicht in ein zugeschneites Bärenwinterquartier treten oder einem Rudel hungriger Wölfe begegnen. Das waren meine größten Sorgen“, schilderte der Erzgebirger. Den Zielort Braeburn, der nur aus einer Truckerkneipe am Alaska-Highway bestand, erreichte Jens Fritzsch nach 53 Stunden und 8 Minuten. „Obwohl die Einsamkeit ihren Reiz hat, ist es nicht ungefährlich. Und auch ich war dann doch ganz froh, wieder unter Menschen zu sein“, schildert der Abenteurer.

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