Presseberichte von und mit Jens Fritzsch

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Juni 2023 - Freie Presse Stollberg schreibt ...

Transylvania Ultra Trail

Nachdem ich im Laufsport bereits 16 Ultramarathons und andere Extremläufe bewältigt hatte, dachte ich anfangs: "Der Transylvania Ultra Trail ist ein ‚Klax‘". Doch weit gefehlt. Die Idee, diesen Extremlauf in den Südkarpaten in Angriff zu nehmen, entstand bei mir schon vor Jahren. Zunächst kam das Mindestteilnehmerfeld allerdings nicht zustande, dann gab es zwei Jahre eine coronabedingte Absage, vergangenes Jahr sollte es dann endlich sein, aber ich bin während der Anreise krank geworden. Aber diesen Plan aufzugeben war keine Option! Es gibt bei diesem Extremlauf in Rumänien verschiedene Streckenlängen zur Auswahl. Ich entschied mich für den 50 Kilometer Lauf. Nachdem vergangenes Jahr bei der längsten Option, einer 100 Kilometer Runde, von 300 Startern nur 60 Läufer das Ziel erreichten, wollte ich erst einmal antesten und dies war die richtige Entscheidung. Das Teilnehmerfeld setzte sich ausschließlich aus erfahrenen Läufern zusammen. Es gab 40% einheimische und 60% internationale Beteiligung. Ich hatte auf der Strecke kurzen Kontakt mit zwei Läuferinnen aus Argentinien und Mexiko. Alle waren sich einig: das hier wird kein Spaziergang. Zum Vergleich: Beim Fichtelberglauf und bei der Harzquerung benötigte ich für die gleiche Streckenlänge rd. 6 Stunden. Hier sollten es nun 14 Std. und 37 min werden und dabei verlor ich noch dazu 6 Kilo Körpergewicht. Grund dafür waren nicht nur die 3320 Meter im Anstieg, sondern vor allem auch die Gegebenheiten der Laufstrecke und die Witterung. An felsigen Abschnitten war mehr Klettern als Laufen angesagt, dann gab es wieder Schlammpassagen, Bachquerungen, glatte Wurzeln … Man musste jede Sekunde hochkonzentriert sein, jeder Schritt musste passen, denn gerade beim Bergablaufen war die Sturzgefahr sehr hoch. Das richtige Schuhwerk mit dem nötigen Grip in Verbindung mit souveräner Trittsicherheit ist hier Grundvoraussetzung. Ab einer Höhe von 2000 Metern bildeten Schneefelder den Untergrund der Strecke. Wir mussten ständig auf die Streckenmarkierung achten, die aus gelb-schwarzem Flatterband bestand - in den Wolken eine zusätzliche Herausforderung, da die Sichtweite zeitweise nur wenige Meter betrug. Da ich dafür bekannt bin, ein bisschen mehr Ausrüstung mitzunehmen, hatte ich auch gewisse "Annehmlichkeiten". Bei Regen und Graupel hatte ich meinen Hut dabei. Durch den ständigen Höhenunterschied gab es ebenso große Temperaturschwankungen. Dies bedeutete, mehrmals während des Laufes Mütze, Handschuhe, Jacke, Regenjacke und Hose an- und wieder ausziehen. Dies sind aber geübte Manöver, die schnell erledigt sind. Wichtig war nur, dass der spezielle Laufrucksack sinnig gepackt war. Es gab auf dem 50 Kilometer Trail 6 Checkpoints und nur 3 Verpflegungspunkte. Also ausreichend Flüssigkeits- und Energienachschub musste auch noch mitgeschleppt werden. Auf den letzten 5 Kilometern durch dichten Wald kam dann auch noch meine Stirnlampe zum Einsatz. Das Ziel war gleichzeitig auch der Startort, das Draculaschloss in Bran, das ich glücklich war, wiederzusehen.

Ausblick: wer mich schon kennt, weiß, dass ich bei meinen extremen Unternehmungen immer gern zwischen Laufsport und Motorsport hin- und herwechsle. Im Oktober geht es nach Afrika, ein Experiment im 2-Takt.

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